Photovoltaikanlage

 

20 Jahre lang hat die Anlage am Turm der Lukaskirche ihren Dienst verrichtet und war damit ein Leuchtturmprojekt (ein Kirchturmprojekt war es ja auf jeden Fall!) für den Einsatz unserer Gemeinde für die Bewahrung der Schöpfung. Über 1000 Kwh Strom konnten wir jährlich ins Stromnetz einspeisen. In manchen Sommermonaten wurde mehr Strom produziert als wir selbst in der Kirche verbrauchten.

Leider wurde bei der Aufstellung der Anlage im Jahr 1997 versäumt, das Urheberrecht des Architekten ausreichend zu beachten und eine entsprechende Genehmigung einzuholen. Bedauerlicherweise ist es uns nicht gelungen, bei der Witwe des Architekten eine weitere Duldung der Anlage am Kirchturm zu erwirken und so waren wir aus juristischen Gründen verpflichtet, die Anlage abbauen zu lassen. Nur schweren Herzens haben wir uns von der Anlage getrennt. Nun zeugt nur noch der "Schatten" der Anlage am Kirchturm von der Geschichte der Photovoltaikanlage.

Es gibt zum Glück drei Lichtblicke:

Zum einen wird unsere Anlage in Erinnerung bleiben. Vor etwa zwei Jahren entstand die Idee eines Klimaschutzwegs durch den Regensburger Norden. Unsere Photovoltaikanlage wurde in diesen Weg mit aufgenommen als eines der ersten Photovoltaikprojekte in Regensburg. Nun ist die Anlage weg, aber die Station des Klimaschutzwegs bleibt erhalten und macht die nun auch tragische Geschichte der Anlage weiterhin publik. Unter www.klimaschutzweg-regensburg.de finden Sie mehr dazu.

Zum anderen konnten wir die alten Solarmodule weitergeben und sie sind inzwischen in eine bereits bestehende Anlage integriert worden und produzieren dort nun nachhaltig Strom.

Und zu guter Letzt konnte auf dem benachbarten Pfarrhaus eine neue Photovoltaikanlage errichtet werden. Sie versorgt die Kirche, das Pfarramt und die Pfarrwohnung mit Strom. Es ist ein Energiespeicher mit eingebaut, der den erzeugten Strom der Anlage auch in den Abendstunden zur Verfügung stellen kann, wenn keine Sonne mehr scheint.
Im Jahr 2020 hat unsere Anlage etwa 5000 kwh Strom erzeugt!

Herzlichen Dank an Ehepaar Höroldt für die großzügige Spende zur Verwirklichung dieser Anlage!

 

>>> So berichtet die Mittelbayerische Zeitung von unserer Aktion

 

 

 

Aus der alten Internetseite etwas zur Geschichte und Genese der Anlage:

Nach einigen Überlegungen hat man sich damals für die sonneneinstrahlungstechnisch nicht ganz optimale, für die Öffentlichkeitswirksamkeit aber besonders eindrucksvolle Anbringung am Turm der Kirche entschieden.

Die Anlage erbringt eine Spitzenleistung von 2,2 kWPeak.

Dazu schreibt Hans Köhler, damals Gemeindediakon und Mitinitiator der Anlage:

 

Bildrechte beim Autor

 

Das bedeutet, dass die Anlage unter optimalen Bedingungen diese Leistung erbringen kann. Also wenn die Sonne genau im rechten Winkel und auch genau aus Süden auf die Module trifft. In der Praxis kann es sein, dass dies nur an wenigen Tagen oder gar Stunden im Jahr passiert. Die beste Leistung bringt unsere Anlage im Winter, wo die Sonne noch tief steht. Also diese Tage sind für den Ertrag der Anlage bestens. Auch die Kälte schadet der Anlage nicht, ganz im Gegenteil. Im Sommer, wenn es sehr heiß ist, lassen die Module in ihrer Leistung etwas nach. Dann sind auch die Anlagen auf geneigten Dächern im Vorteil und bringen demzufolge auf das ganze Jahr gesehen ca. 1/3 mehr Ertrag. Vermutlich werden die 2,2 Kilowatt im Moment (sonnige Tage Anfang Februar) Mittags erreicht.

Im Herbst des Jahres 2016 läuft die Anlage seit 20 Jahren. Von Anfang an gab es keinerlei technische Störungen. Selbst die beiden Wechselrichter (die Schwachstelle bei der Photovoltaik) im Kirchturm mussten bisher noch nicht ausgetauscht werden. Auch wenn die Anlage nur vergleichsweise wenig Strom produziert, so ist sie doch ein Beispiel für die Zuverlässigkeit der Photovoltaik. Die Anlage hat während ihres Betriebs zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Schadstoffe wie Atom-Müll oder CO-2 produziert - die Umwelt belastet hat nur das, was für die Herstellung notwendig war.
Momentan wird der erzeugte Strom komplett in das öffentliche Stromnetz eingespeist und nach dem Gesetz für den Vorrang erneuerbarer Energien vergütet. (EEG) Im Moment wissen wir noch nicht, wie viel für den Strom nach Auslaufen der Vergütung durch das EEG (nach 20 Jahren) bezahlt wird, es spricht aber vieles dafür, dass es ab diesem Zeitpunkt sinnvoll ist, den Strom direkt in der Kirche zu verbrauchen, vielleicht sogar mit einem Speicher für die Nacht zu "konservieren" und damit den Bezug aus dem öffentlichen Netz zu reduzieren.

Erträge in kWh der letzten Jahre, im Vergleich dazu der Stromverbrauch im Gebäude.

Betriebsjahr Einspeisung Stromverbrauch prozentualer Anteil
2006 1409 5351 26,3
2007 1415 4976 28,4
2008 1386 4493 30,8
2009 1329 4234 31,3
2010 1273 4441 28,6
2011 1416 4257 33,3
2012 1378 3886 35,4
2013 1168 3912 29,8
2014 1250 2948 42,4